Leseabend des 5. und 6. Jahrgangs

Am Donnerstagabend vor den Zeugnissen war das A-Gebäude hell erleuchtet, aber mucksmäuschenstill. Zwischen 19:00 Uhr und 21:00 Uhr befanden sich die Schüler und Schülerinnen in ihren Klassen bei ihren Deutsch- und Klassenlehrer-Teams.

Lesen war angesagt, und der Blick durch das Fenster verriet - es war stockdunkel draußen, und die Konzentration lag spürbar im Raum.

Der Besuch der einzelnen Klassen vermittelte unterschiedlichste Eindrücke:

In einer Klasse wurden an die erwartungsvollen Schüler und Schülerinnen zuerst Märchentexte verteilt, um diese später nach eigenem Regietext vorzuspielen.

Im Nachbarraum befand sich eine Schülergruppe schon mitten im szenischen Theaterspiel. Die Prinzessin versuchte gerade den unliebsamen Frosch auf den Stuhl zu hieven und dabei ihr verrutschtes Krönchen gerade zu rücken.

Eine andere Fünfer Klasse saß gebannt im Dunkeln und schaute auf die kleine Leselampe, die den Mitschüler enttarnte, der sitzend im extra herbei gebrachten Couchsessel die Zuhörer durch seinen artikulierten Textvortrag in den Bann zog.

An der Klassentür um 8 Uhr konnte man zuerst gar nichts vernehmen:Alles lauschte dem Vorleser, der das Leben von drei sich streitenden Pinguinen durch seine Stimmmodulation fast zum Anfassen zur Anschauung brachte. Dabei wurden viele Fragen aufgeworfen: auch über die Frage nach Gott. Sieht Gott alles? Gibt er Regeln vor? Oder gibt es ihn vielleicht doch gar nicht? Noch während die drei Pinguine sich darüber ereiferten, begann es zu regnen: die Sintflut. Die Klasse war fasziniert; sie wagte es nicht, sich am Klassen-Buffet zu bedienen.

Zwei Klassenräume waren sogar kurzfristig als Schlafsäle einer Jugendherberge umgestaltet worden. Gemütlich rekelte man sich dort beim gemeinsamen Lesen mit Taschenlampen. Andere wiederum durften die Lehrerrolle übernehmen. Bei süßen Getränken und Riesenchiptüten machte das Suchen nach richtigen Antworten noch mehr Spaß. Dieser „Lehrer“ verglich die Schülerantworten und konnte mit den Antworten sehr zufrieden sein; tiefbegabte Antworten blieben aus.

Entspannt und gleichzeitig kreativ behandelte eine andere Klasse ihr neues Buch. Nach dem „Anlesen“ diskutierten sie eifrig das mögliche Ende der Geschichte. In Gruppenarbeit wollen sie demnächst einen Comic dazu erstellen.

Ein Leseabend also für viele Sinne: Duftender Tee, der in die Nase stieg, Knuspergeräusche der Chips-Fans, kuschelig-wohlige Atmosphäre, phantasievoller Lichtzauber, einfühlsame Lesestimmen, ein beeindruckendes Klassenerlebnis.

Der Tipp für drei interessante Bücher, die an diesem Abend eine literarische Rolle spielten: „An der Arche um 8“ von Ulrich Hub; „Rico, Oskar und die Tiefschatten“ von Andreas Steinhöfel und „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney.

Ein herzliches Dankeschön an die Organisation und an die pädagogischen Nachtarbeiterteams.

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